Klassischer indischer Tanz

Bettina Breese - Auftritte und Unterricht

 







Tanz-Kurzbeschreibung

Bharat Natyam

Der Bharat Natyam stammt aus dem südindischen Bundesland Tamil Nadu und gilt als ältester Tanzstil Indiens, der seine Ursprünglichkeit bis heute bewahren konnte. Man sagt, dass er seine Grundlagen dem Natya Shastra, dem Lehrbuch über indische Tanzkunst, verdankt. Jahrhundertelang wurde er von den Devadasis, den Dienerinnen der Götter, in den Tempeln anlässlich von Gottesdiensten getanzt, später an den Höfen des Adels, wodurch er in Verruf geriet. Seine Wiedergeburt erlebte er etwa 1930 und ist seitdem zu einer Bühnentanzkunst geworden. Der Tanzstil ist auf geometrischen Körperlinien aufgebaut. Er besteht aus rein rhythmischen Elementen und Abhinaya, der Handgesten- und Mimensprache.

Kuchipudi

Der Tanzstil Kuchipudi wurde vermutlich nach einem gleichnamigen Dorf im südöstlich gelegenen indischen Bundesland Andhra Pradesh benannt. Man nimmt an, dass seine Ursprünge in etwa dem zweiten Jahrhundert vor Chr. liegen. Wiederbelebt, entscheidend geformt und geprägt wurde er jedoch im 14. Jahrhundert durch Siddhendra Yogi. War der Tanzstil zuerst nur Tanzdrama, in dem nur männliche Darsteller, die auch die Rollen der weiblichen Charaktere übernahmen, auftraten, so ist dieser Tanzstil heute auch als Solotanz bekannt, der auch von Frauen ausgeübt wird. Der Tanzstil zeichnet sich durch einen mitreißenden Rhythmus aus und besteht wie der Bharat Natyam aus rein rhythmischen Elementen und Abhinaya, der Gestik- und Mimensprache.

Bharat Natyam & Kuchipudi

In beiden Tanzstilen werden, wenn es sich nicht um rein rhythmische Tänze handelt, Geschichten aus der hinduistischen Götterwelt, die sich zum Teil auch in der Welt, im Leben von uns Menschen wiederfinden, erzählt. Inhalt dieser Geschichten ist sehr oft die menschliche Gefühlswelt, so werden z.B. Liebe, Hass, Neid, Zorn, also Gefühle, die vom Zuschauer bewußt nachempfunden werden können, dargestellt. Hinter dieser Darstellung verbirgt sich jedoch die tiefe Bedeutung des klassischen indischen Tanzes, nämlich die ewige Sehnsucht, und damit die Suche, der menschlichen Seele nach Verbindung mit der göttlichen Seele, dem göttlichen Bewußtsein.

 
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